Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
in dieser Ausgabe geht es um den Kern des Menschseins, um das Wesen unserer Religion, um die „Lunge unserer Kirche“. Es geht um die Frage unseres Glücks! Wir sehnen uns alle danach und suchen es an allen möglichen und unmöglichen Orten. Dieses Dilemma ist so alt wie die Menschheit selbst. Bereits im Alten Testament beklagte sich Gott darüber:
„Ob je ein Volk seine Götter vertauschte, die gar keine Götter sind! Doch mein Volk gab preis seinen herrlichen Gott für hilflose Götzen. […] Mich, den Quell des lebendigen Wassers, hat es verlassen und sich Zisternen gegraben, brüchige Brunnen, die das Wasser nicht halten.“
Wir stehen vor dem Heiligen Jahr, welches Papst Franziskus der Hoffnung gewidmet hat. Er schreibt in der Verkündigungsbulle: „Für alle möge es ein Moment der lebendigen und persönlichen Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus sein, […] den die Kirche immer und überall und allen als „unsere Hoffnung“ (vgl. 1 Tim 1,1) zu verkünden hat.“
Glückseligkeit und Hoffnung in der Begegnung mit Jesus
„Aber was ist die Glückseligkeit? Welches Glück erwarten und ersehnen wir? Nicht eine vorübergehende Freude, eine flüchtige Befriedigung, die, einmal erreicht, immer mehr verlangt, in einer Spirale der Gier, in der die menschliche Seele nie gesättigt, sondern immer leerer wird. Wir brauchen ein Glück, das sich endgültig erfüllt in dem, womit wir uns selbst verwirklichen, nämlich in der Liebe, damit wir schon jetzt sagen können: Ich bin geliebt, also bin ich; und ich werde für immer in jener Liebe existieren, die mich nicht enttäuscht […].“
Genau dies finden wir in der eucharistischen Anbetung, wo wir Jesus real und persönlich begegnen. Die Anbetung ist als „Lunge der Kirche“ nicht nur in der Lage, uns persönlich umzuwandeln, sondern auch der Kirche wieder jene Vitalität und Strahlkraft zu geben, nach der alle so händeringend suchen.
Einladung und Dank
Wir laden Sie ein – gerade während der Advents- und Weihnachtszeit –, nach dem Beispiel der Heiligen Drei Könige Jesus in der eucharistischen Anbetung neu zu entdecken. Lassen Sie uns gemeinsam die Hoffnung und das wahre Glück in der Begegnung mit Jesus suchen und finden.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung und die vielen Rückmeldungen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und geistige Erfüllung mit dieser Ausgabe!
In Verbundenheit
Ihr Benjamin Aepli
Chefredakteur
Papst Franziskus, Evangelium Gaudium
Jeremias 2,11-13
Papst Franziskus: pes non confundit. Verkündigungsbulle des ordentlichen Jubiläums des Jahres 2025, in: vatican.va, 09.05.2024, https://www.vatican.va/content/francesco/de/bulls/documents/20240509_spes-non-confundit_bolla-giubileo2025.html, (abgerufen am 08.10.2024).
Ebd.